Noch vor einem Jahr war Volta Trucks die große Hoffnung im Bereich der E-Lkw. Im Februar 2022 sammelte die Jungfirma in einer Finanzierungsrunde satte 230 Millionen Euro ein. Auch in Österreich hat das gehypte Jungunternehmen eine Produktionsstätte aufgebaut. Doch das Jahr 2023 war sehr hart für viele E-Mobility-Startups. Nun hat es auch Volta Trucks erwischt. Laut heise hat das 2019 gegründete Scale-up nun Insolvenz angemeldet.
Volta Trucks: 230 Mio. Euro für das E-Lastauto-Startup, das in Österreich bauen wird
Insolvenz von Batterie-Zulieferer hielt Produktion auf
Grund für die doch eher überraschende Pleite ist offenbar eine Kettenreaktion, ausgelöst durch die Insolvenz des designierten Batterie-Zulieferers Proterra im August. Diese hatte laut Volta schwerwiegende Auswirkungen auf die Produktionspläne. Die möglichen Stückzahlen hatten sich so deutlich reduziert. Diese Unsicherheiten hätten sich darüber hinaus negativ auf die Kapitalbeschaffung ausgewirkt. Auch der Handelsbetrieb, Volta Trucks Limited, werde demnächst in England einen Insolvenzantrag stellen, weitere Konzerngesellschaften würden nachziehen.
Im Jahr 2020 hatte Volta Trucks den „Volta Zero“ vorgestellt, der mit einer Batteriekapazität von 200 kWh rund 200 km Reichweite für den innerstädtischen Lieferverkehr leisten sollte. Das 16 Tonnen schwere Nutzfahrzeug sollte die CO2-Emissionen bei Lieferungen in Städten deutlich reduzieren. Der Plan von Volta Trucks war es, dass seine Lkw bis 2025 jährlich 180.000 Tonnen CO₂ sparen sollten.
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Volta Trucks wollte nachhaltigster Lkw-Hersteller sein
Für das Jahr 2023 war ursprünglich die Produktion von rund 5.000 Fahrzeugen geplant. Wegen der Proterra-Insolvenz konnte Volta dieses Ziel aber wohl nicht erreichen. Auch die ambitionierten Ziele für die nächsten Jahre sind so in weite Ferne gerückt. 2024 sollte die Produktion auf 14.000 Fahrzeuge und 2025 auf bis zu 27.000 Fahrzeuge steigen.
Das Unternehmen wollte zum nachhaltigsten Hersteller kommerzieller Lastwagen werden. Dafür sollten die Lastwagen aus nachhaltigen Materialien gebaut werden. Für die Außenverkleidungen hat die Jungfirma beispielsweise Flachs und biologisch abbaubare Harze verwendet. Auch bei anderen Autoteilen, etwa von der Karosserie und der Innenverkleidung, kamen natürliche Materialien zum Einsatz.
Erster Großauftrag: Steyr Automotive baut für Volta E-Trucks
Großauftrag für Steyr Automotive hängt in der Luft
Die Insolvenz von Volta hat nun auch in Österreich Auswirkungen. Denn Steyr Automotive, ein aus dem Lkw-Hersteller MAN Steyr durch eine Übergabe durch VW entstandenes Unternehmen, hatte von dem schwedischen Scale-up seinen ersten Großauftrag erhalten. Es war geplant, dass Steyr Automotive für Volta bis 2025 jährlich mehr als 27.000 Lkw herstellen sollte. Nun hängt dieser Auftrag jedoch in der Luft.
„Wir stehen hierzu in engem Austausch mit unserem Kunden Volta. Wie in derartigen Fällen üblich, muss jedoch auch die weitere Vorgehensweise des Insolvenzverwalters abgewartet werden, um die Situation in Folge genau bewerten zu können“, so Florian Mayrhofer, Mitglied der Geschäftsführung von Steyr Automotive.
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Author: Alex Le
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